Mit der Vergabe des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung wurde gestern Abend die Leipziger Buchmesse 2012 feierlich eröffnet. Der Preis ging in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den britischen Historiker Ian Kershaw und an den US-Historiker Timothy Snyder. Beide erhielten die Auszeichnung für ihre herausragenden Werke zur Geschichte des 2. Weltkrieges. Im großen Saal des Leipziger Gewandhauses übergab der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2012 an Ian Kershaw und Timothy Snyder. Die Laudatio auf die beiden Historiker hielt Karl Schlögel, Professor für Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und Preisträger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2009. „Zu denen, die es sich zutrauen können, die Größe des Unglückes zu überblicken und dafür eine Sprache zu finden, gehören die von der Jury in diesem Jahr ausgezeichneten Historiker.“ Anlässlich der Eröffnung der Leipziger Buchmesse griff Prof. Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, das Thema Urheberrecht auf. „Was sich derzeit abzeichnet, ist ein Kulturkampf, in dem das digitale Medium selbst zur kulturellen Herausforderung wird“, so Honnefelder. Permanenz, Öffentlichkeit und Auswahl - das seien die Standards, die das Buch- und Verlagswesen zum unverzichtbaren Element neuzeitlicher Kultur haben werden lassen. „Grundlage dieser Kultur ist das aktuelle Urheberrecht. Wenn wir es infrage stellen, setzen wir viel aufs Spiel. Geistiges Eigentum sichert erst die kulturelle Vielfalt. Deshalb kann eine aufgeklärte Kulturnation auf das Urheberrecht nicht verzichten“, erklärte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels im Leipziger Gewandhaus. Das Gewandhausorchester unter der Leitung des Dirigenten Ulf Schirmer begleitete die Eröffnung der Leipziger Buchmesse musikalisch.