WORTIMBLICK MAGAZINE  3. Jahrgang  2012 

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Das „religiöse Leipzig“ in Vergangenheit und Gegenwart steht im Mittelpunkt des diesjährigen „Tages der Stadtgeschichte“. Unter dem Motto „Stadt und Glauben“ geben vom 15. bis 18. November eine wissenschaftliche Tagung sowie Führungen und Exkursionen Einblicke in historische Aspekte von der Zeit der Christianisierung bis zur Gegenwart und in die Pluralität der religiösen Angebote der modernen Großstadt. Alle Veranstaltungen sind öffentlich, Eintritt bzw. Teilnahme sind kostenlos.

Die wissenschaftliche Tagung findet am 15. und 16. November, jeweils ab 9 Uhr, im Festsaal des Neuen Rathauses statt. Organisiert wurde sie in Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar und dem Institut für Kirchengeschichte der Universität Leipzig. 16 ausgewiesene Expertinnen und Experten referieren u. a. über die Christianisierung im 12. Jahrhundert, Laienfrömmigkeit und Wunderglauben des Mittelalters, die späte Einführung der Reformation in Leipzig, den Katholizismus in Leipzig, Freidenker und Monistenbund im 19. und 20. Jahrhundert und die Veränderung der Friedhofskultur bzw. der Sakralbauten in der Moderne. In einem Abendvortrag am 15. November, 20:15 Uhr, spricht der profilierte Leipziger Kirchenhistoriker Prof. Dr. Klaus Fitschen über die Leipziger Kirchen seit 1968 und ihre Rolle in der Friedlichen Revolution 1989. Die Tagung wird geleitet von Prof. Dr. Armin Kohnle, der den Lehrstuhl für Spätmittelalter und Reformation am Institut für Kirchengeschichte der Universität Leipzig inne hat, und von Prof. Dr. Enno Bünz, Lehrstuhlinhaber für Sächsische Landesgeschichte und Geschäftsführender Direktor des Historischen Seminars der Universität Leipzig.

Neben den wissenschaftlichen Vorträgen werden auch Führungen angeboten und Begegnungen ermöglicht. Der 18. November steht ganz im Zeichen des jüdischen Lebens in Leipzig. Für 11 Uhr wird eine Führung über den Alten Israelitischen Friedhof angeboten. Um Anmeldung wird gebeten: per E-Mail unter carlebach-stiftung-leipzig@t-online.de oder telefonisch unter 211 52 80. Treffpunkt für die Führung ist der Friedhofseingang Berliner Straße 123. Um 15 Uhr gibt es eine Führung durch die Synagoge in der Löhrstraße 10 mit Zsólt Balla, dem Gemeinderabbiner der Israelitischen Religionsgemeinde. Bei beiden Veranstaltungen ist entsprechend den jüdischen Ritualvorschriften für männliche Teilnehmer das Tragen einer Kopfbedeckung erforderlich.

Am 17. November lädt der Verein Stadt Karawane e. V. mit Unterstützung des Referats für Migration und Integration der Stadt Leipzig zur Erkundung der „Religionen der Welt in Leipzig“ ein. Entsprechend dem vom Verein praktizierten Konzept der persönlichen Begegnungen können im Rahmen einer etwa fünfstündigen Tour Vertreter unterschiedlicher Religionen besucht werden – Privatpersonen, Vereine, Initiativen und Gemeinden. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Interessenten können sich bis 16. November im Internet unter www.stadtkarawane.de/religionen oder telefonisch unter 0178 / 28 65 067 anmelden

Den „Tag der Stadtgeschichte“ gibt es in Leipzig seit 2008. Seit 2009 ist er Teil der Vorbereitungen auf das Stadtjubiläum 2015. Organisiert wird er gemeinsam mit der Universität Leipzig, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, dem Leipziger Geschichtsverein und wechselnden Partnern, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Leipziger Sparkasse fördern ihn. Themen seit 2008 waren die Erinnerung an die so genannten Reichspogromnacht 1938, Stadt und Universität (anlässlich des 600-jährigen Universitätsjubiläums), die Schulgeschichte und Leipzigs Wirtschaft von 1400 bis 2011. 2013 soll der Tag unter dem Motto „Stadt in Krieg und Frieden“ stehen. Das Programm des diesjährigen „Tages der Stadtgeschichte“ ist unter www.leipzig.de/stadtgeschichte zu finden, als Flyer liegt es in der Stadtbibliothek und den Bürgerämtern aus.