Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird spätestens im nächsten Jahr Mindestlohn-Verhandlungen mit dem Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) aufnehmen, nachdem dessen Mitgliederversammlung den Weg nun dafür geebnet hat.
"Die Situation für Friseurinnen und Friseure ist in vielen Bundesländern absolut skandalös - Stundenlöhne von 5 bis 6 Euro sind keine Seltenheit, teilweise liegen sie sogar noch darunter", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Petra Gerstenkorn. "Endlich ist der Weg für Mindestlohn-Verhandlungen frei - das ist ein positives Signal für eine Branche, deren Image derzeit am Boden liegt", unterstrich Gerstenkorn.
Nun gelte es, eine ver.di-Bundestarifkommission zu bilden, die spätestens Anfang 2013 mit der Arbeitgeberseite, einer Tarifgemeinschaft der Landesinnungsverbände, die Verhandlungen aufnehme.
Geschäftsmodellen, die mittels Lohndumping Wettbewerbsvorteile gegenüber Mitbewerbern erzielten, werde durch einen Branchen-Mindestlohn die Grundlage entzogen. Davon profitierten letztlich auch jene Unternehmen, die bereits heute ordentliche Löhne zahlten.